Wann fängt finanzielle Bildung an? Kinder nehmen Geld und finanzielle Themen schon früh im Alltag ihrer Familie wahr – sei es beim Bezahlen an der Supermarktkasse oder bei Gesprächen über das Gehalt der Eltern und Rechnungen. Zunächst mit Spielgeld im Kaufladen, dann mit ihrem ersten Taschengeld sammeln Kinder eigene Erfahrungen im Umgang mit Geld. Anfangs sind es eher kleine Beträge und kleinere Wünsche, wie Sammelkarten oder Süßigkeiten; später größere, wie Kleidung oder Tech Gadgets. Ein bewusster Umgang mit Geld legt den Grundstein für eine gesunde finanzielle Zukunft. Eltern und Lehrkräfte können Kinder dabei unterstützen, indem sie über Geldthemen sprechen und Alltagssituationen nutzen – etwa Preise vergleichen oder Sparziele setzen. Fragen wie „Was ist Geld?“ oder „Wie funktionieren Währungen?“ können helfen, finanzielle Zusammenhänge zu verstehen.
Vom Taschengeld zur finanziellen Selbständigkeit
Mit dem ersten Taschengeld sammeln Kinder erste Erfahrungen im Umgang mit Geld und lernen so, kleinere Beträge selbstständig einzuteilen. Ein regelmäßiger Betrag, über den Kinder frei verfügen können, ist entscheidend für den Lerneffekt. Wie hoch das Taschengeld sein sollte, ist gesetzlich nicht geregelt. Wichtig ist, dass es regelmäßig ausgezahlt wird und Kinder selbst darüber entscheiden dürfen. Kinder zwischen 7 und 17 Jahren sind beschränkt geschäftsfähig und dürfen im Rahmen des sogenannten Taschengeldparagraphen (§ 110 des Bürgerlichen Gesetzbuchs) eigenständig über ihr Geld verfügen.
Vertiefende Informationen dazu finden Sie auf der Website des Deutschen Jugendinstituts.
Sparen leicht gemacht
Sollte man das Taschengeld sofort ausgeben oder für etwas Größeres sparen? Kinder lernen den Umgang mit Geld am besten, wenn sie verstehen, dass es sich lohnt, für bestimmte Dinge zu sparen. Konkrete Ziele wie ein Stickeralbum, ein Spiel oder ein neues Spielzeug können als Motivation dienen und das Sparen greifbar machen. Gemeinsam können Eltern und Kinder überlegen, wie viel Geld für den Wunsch fehlt und wie es gespart werden kann. Eine Spardose für jüngere Kinder oder ein Konto für ältere Kinder macht den „Sparerfolg“ sichtbar. Wichtig ist auch, den Kindern zu vermitteln: Nur was man hat, kann man auch ausgeben.
- Wie bezahlt man eigentlich und was gibt es über Sparziele und Sparformen zu wissen? Das Schülerbuch „Geld verstehen“ der Bundesbank hilft bei der Beantwortung aller Fragen.
- Das Spiel „Das Magische Dreieck der Geldanlage“ der Bundesbank hilft, verschiedene Arten von Geldanlagen zu verstehen.
Geld und Banken verstehen
Was ist Geld, wie entstehen Währungen und welche Rolle spielen Banken? Diese Fragen sind auch für Kinder und Jugendliche spannend. Sie erleben, wie Geld verwendet wird – etwa beim Einkaufen oder beim Einzahlen von Taschengeld auf ein eigenes Konto. Das Verständnis für Geldsysteme und die Aufgaben von Banken ist eine wichtige Grundlage, um die Finanzwelt besser zu verstehen. Themen wie „Was macht eine Bank?“ oder „Wie funktioniert ein Konto?“ können Eltern mit ihren Kindern praktisch erarbeiten: etwa, indem sie gemeinsam ein Konto eröffnen, eine Überweisung ausfüllen oder digitale Bezahlmethoden erklären. So werden abstrakte Begriffe greifbar und nachvollziehbar.
- Grundlegende Zusammenhänge rund um die Themen Geld, Währung und Zentralbank sind im Schülerbuch „Geld und Geldpolitik“ der Bundesbank aufbereitet.
- Grundlegende Informationen zu den Aufgaben von Banken vermittelt das Spiel der Bundesbank „Aufgaben einer Bank“.
- Das Video „Was ist Geld?“ der Bundesbank bietet einen übersichtlichen Einstieg.
Jobben und der Umgang mit eigenem Geld
Viele Jugendliche verdienen mit kleinen Jobs ihr erstes eigenes Geld – sei es durch Babysitten, Nachhilfe oder Ferienjobs. Das ist nicht nur eine Gelegenheit, eigenes Geld zu haben, sondern auch eine Chance, den verantwortungsvollen Umgang damit zu lernen. Eltern können ihre Kinder unterstützen, indem sie gemeinsam überlegen, wie das verdiente Geld sinnvoll verwendet wird. Ein Teil kann für kleinere Wünsche genutzt, ein anderer gespart werden. So lernen Jugendliche, ihre Finanzen zu planen und Rücklagen zu bilden. Auch wichtige Themen wie Steuern oder Sozialversicherung können spielerisch angesprochen werden – etwa, wenn es um die Regeln für Minijobs oder Ferienjobs geht.
Beim Finanzamt Hessen gibt’s Steuertipps für Nebenjobs von Schülerinnen und Schülern.

Lernposter für Kinder
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